Pfalz
Weinland Deutschland
Die Pfalz
Dieses Weinbaugebiet ist mit 23.500 ha (235.000.000 m²/235 km²) das flächenmäßig zweitgrößte deutsche Anbaugebiet. Es liegt in direkter Nachbarschaft zum Anbaugebiet Rheinhessen und liegt zwischen Worms und der französischen Grenze im Bundesland Rheinland-Pfalz. Das Anbaugebiet erbringt Qualitäts- und Prädikatsweine, welche auch als „Pfalzweine“ bezeichnet werden.
Die Pfalz erbringt einen durchschnittlichen Ertrag von 2,5 Millionen Hektoliter in einem Verhältnis Weiß- zu Rotwein von 60 : 40. Die Tendenz von 40% Rotwein ist leicht abnehmend.
Der Weinbau erfolgt bevorzugt in der Süd- und Vorderpfalz am Westrand der Elbe zwischen dem Rhein und dem Pfälzerwald. Dort, an der Bruchstufe zwischen Flachland und Mittelgebirge, liegt auf 110 bis 150 m. ü. NHN eine schmale, etwa 85 km lange und maximal 15 km breite Hügelzone, welche das größte pfälzische Weinbaugebiet darstellt. Die geeigneten Teile für den Weinbau erstrecken sich vor allem beidseitig der Deutschen Weinstraße, welche sich mitten durch die Rebenhügel von Süd nach Nord zieht.
Ursprünglich war das Anbaugebiet drei geteilt. Hier von Süd nach Nord in:
Seit 1969 wurden die Bereiche Mittel- und Unterhaardt zum heutigen Bereich „Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße“ sowie der Oberhaardt in den heutigen Bereich „Südliche Weinstraße“ umbenannt. Beide heutigen Bereiche sind in etwa gleich groß.
„Südliche Weinstraße“
Dieses Gebiet befindet sich größtenteils innerhalb es gleichnamigen Landkreises „Südliche Weinstraße“ und reicht von der elsässischen Grenze im Süden (einzelne Flächen liegen sogar auf der französischen Seite) – bis zur nördlichen Kreisgrenze am Südrand von Neustadt an der Weinstraße.
Boden
In der Pfalz finden sich vielfältige Bodengegebenheiten. Durchweg sind dies jedoch Mischungen von Sand, Lehm, Mergel und Ton in stetig wechselnden Anteilen im Boden. Weiterhin gibt es Bereiche mit Muschelkalkböden. Generell gelten die Böden an der Südlichen Weinstraße wegen ihres höheren Gehalts an Lehm als nährstoffreicher und damit als schwerer als diejenigen im Bereich Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße. Deren leichtere Böden sind durchlässiger für Wasser und bewirken, dass die Wurzel der Rebstöcke eher im Trockenen stehen, wonach sich die umgebende Erdschicht stärker und nachhaltiger erwärmen kann. Dass Reben in leichten Böden zudem tiefer wurzeln müssen, um sich mit Feuchtigkeit zu versorgen, fördert obendrein die Aufnahme von Mineralien. Diese Umstände werden dafür verantwortlich gemacht, dass die Reben der Südpfalz einen höheren Ertrag erbringen, während die pfälzischen Spitzenweinorte mehr zwischen Neustadt und Bad Dürkheim zu finden sind.
Der Haardt – eine Verlängerung der französischen Vogesen – bietet der Pfalz klimatischen Schutz.
Klima
Dies sorgt dafür, dass die Winter hier eher mild und die Sommer eher warm ausfallen. In der Pfalz finden wir ideale Voraussetzungen für den Weinbau mit den mildesten Temperaturen in ganz Deutschland. Das Anbaugebiet gehört zur Weinbauzone A. Die Rheinebene wird durch den sie einschließenden Haardt weitgehend von extremen Kälteeinbrüchen geschützt. Bei Hanglagen des Haardt wird zudem die Gefahr von Frostschäden nach dem Austrieb der Reben im Frühjahr minimiert, da in den Nächten entstehende Kaltluft nicht über den Weinbergen liegen bleibt, sondern zur Ebene hin abgleiten kann. Obendrein bewahrt das Mittelgebirge im Westen bei Südwest- oder Westwetterlage vor zu viel Niederschlag.
Die Pfalz ist in erster Linie Weißweinland. Dennoch verzeichnet dieses Anbaugebiet eine stetig zunehmenden Rotweinanteil der aktuell bei ca. 25% liegt. Es gibt insgesamt 45 zugelassene weiße sowie 22 zugelassene rote Rebsorten.
Mengenmäßig dominiert bei den weißen Rebsorten in Einstufung ihrer Wichtigkeit die Rieslingtraube, gefolgt von der Müller-Thurgau-Traube, Kerner, Weißburgunder, Grauburgunder, Gewürztraminer, Scheurebe, Bacchus, Muskateller und Chardonnay. Zusätzlich gibt es in Kleinmengen noch jede Menge weiterer Trauben. Das milde Klima in der Pfalz ermöglicht weiterhin den Anbau äußerst beträchtlicher Rotweine. In Order ihrer Wichtigkeit sind das die Trauben Dornfelder, Portugieser, Spätburgunder (auch Pinot Noir genannt), Cabernet Sauvignon, Regent, Merlot, St. Laurent, Lemberger, Schwarzriesling, Trollinger und Zweigelt, neben zusätzlichen Kleinmengen an weiteren Rebsorten.
Die Pfalz ist seit je her bekannt für herzhafte, kräftige Weine zu deftigen Speisen.
Eingeteilt ist dieses Anbaugebiet in 25 Groß- und 325 Einzellagen. Besonders zu empfehlende Weingüter dieses Anbaugebiets:
Weingut Koehler-Ruprecht (langlebige, trockene Rieslinge, Spätburgunder, Pinot-Weine)
Weingut Kurt Darting
Weingut Fitz-Ritter, Bad Dürkheim
Weingut Knipser (Spätburgunder)
Weingut Hensel
Weingut Müller-Catoir, Neustadt-Haardt (Riesling, Scheurebe, Rieslaner, Gewürztraminer,
Weißburgunder, Grauburgunder, Muskateller)
Weingut Dr. Bürklin-Wolf, Wachenheim
Weingut Karl Schäfer
Weingut Egon Schmitt
Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, Deidesheim (trockener Riesling, Süßwein)
Weingut Deinhard
Weingut Georg Mosbacher, Forst (Riesling, Sauvignon blanc)
Weingut Karl Pfaffmann, Walsheim