Kalkberghöhle

Malte Montag, 5. April 2021 von Malte

Unterwegs zwischen kleinen, süßen Blutsaugern...

Der Kalkberg sowie die darunter verborgene Kalkberghöhle

...natürlich spiele ich hier mit Klischees, wenn ich von kleinen "Blutsaugern" spreche. Ich empfinde Fledermäuse als absolut schützenswerte, süße und äußerst interessante Tiere, die Ihr hier - in der Kalkberghöhle in Bad Segeberg - unter realen Lebensbedingungen entdecken könnt.

Der Kalkberg ist eines der Wahrzeichen Bad Segebergs und war ehemals ca. 120 Meter hoch. Im frühen 12. Jahrhundert war er herberge der früh zerstörten Siegesburg, von der sich der Name der Stadt herleitet. Seit dem 17. Jahrhundert baute man das Kalkberggestein zum Zwecke der Gipsgewinnung ab, sodass dem Besucher heute lediglich die Spitze auf 91 Metern höhe bleibt. Von dort belohnt ein unvergleichlich schöner Blick über die Stadt, das Umland sowie das direkt anliegende Gelände der Karl May Festspiele für den Aufstieg.

1912 traf man beim Abbau des Kalkberggesteins, beim Bohren, auf nachgiebiges Gestein, welches einen Hohlraum zu Tage förderte. Dieser wurde im Jahre 1913 genauer untersucht. Hierbei entdeckte man das umfangreiche Höhlensystem der heutigen Kalkberghöhle. Sie ist Deutschlands nördlichste, zugleich mit einer Gesamtlänge von 2.260m zweitlängste Gips- und einzige Schauhöhle Schleswig-Holsteins. Die Segeberger Kalkberghöhle stellt zusammen mit dem Rest des Kalkberges und dem kleinen Segeberger See ein einzigartiges Naturdenkmal dar.

Die Stadt Bad Segeberg mit dem kleinen Segeberger See...

Die Kalkberghöhle ist Nordeuropas größtes natürliches Fledermaus-Quartier. Das Ökosystem der Segeberger Höhle beherbergt aktuell ca. 20.000 Fledermäuse acht verschiedener Arten und ist auch bekannt für das Vorkommen des einzigen Höhlenkäfers Schleswig-Holsteins – dem „Choleva septentrionis holsatica“ – der sich an das Leben im Dunkeln angepasst hat.

Die Höhle ist von April bis September für Besucher geöffnet. Während der geführten 2 Kilometer langen Rundgänge durch die Höhle erfahrt ihr jede Menge interessantes über diesen einzigartigen Lebensraum und die Entstehungsgeschichte der Höhle. Die Höhle ist ausschließlich mit Führern zu betreten – allein würde man sich schnell verlaufen. Auf dem gut halbstündigen Weg erfahrt ihr alles über die Entstehung von Kalkberg und Höhle, über Höhlenkäfer und Höhlenspinne und natürlich über die 30.000 Fledermäuse, die hier den Winter verschlafen.

In Norddeutschlands einziger Naturhöhle herrscht eine konstante Temperatur von ca. 9°C sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Hier lohnt sich der Besuch für Groß und Klein, sofern Ihr Euch für Fledermäuse und/oder Höhlen interessiert. Wer in der Höhle „Lust auf Mehr“ bekommen hat, dem empfehle ich, gleich im Anschluss, im „Noctalis“ vorbeizuschauen. Das „Noctalis“ zeigt Euch neben super vielen interessanten Aspekten und Informationen rund um das Thema „Fledermäuse“, in einem abgedunkelten Raum, auch sehr lebendige Exemplare, an die Ihr sehr nah heran kommt.

Viel Spaß beim Entdecken…

Das Freilichttheater der Karl May Festspiele...

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